Vierter digitaler Gruß an die Gemeinde

Liebe Gemeindeglieder nah und fern!

Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Mit diesem „traditionellen Ostergruß" grüßen wir euch alle und wünschen gesegnete Ostern 2020.
Wir hoffen, dass euch die schriftlichen Ostergrüße, die wir an alle Gemeindeglieder (bzw. an die uns bekannten Postadressen) versendet haben, erreicht haben.
In diesem Zusammenhang übrigens auch vielen herzlichen Dank für alle freundlichen Grüße und Wünsche aus der Gemeinde per Mail, Karte oder Telefon!

Sicher – wem erzähl ich das – es ist alles anders in diesem Jahr. Aber die Hoffnungs-Botschaft bleibt. Die kann uns keiner nehmen. Und die brauchen wir auch, weil sie uns Mut macht, uns tröstet und eben Hoffnung ausstrahlt.

Auch wenn die täglichen Herrnhuter Losungen sicher nicht pauschal gleichzusetzen sind mit Lösungen, so sind sie für mein Empfinden derzeit häufig auffallend „passend".
Sie sagen mir viel in dieser unwirklichen Zeit und sprechen mich im guten Sinne an auch ohne gleich intensiv den jeweiligen Zusammenhäng der ausgesuchten Verse im Blick zu haben. In den vorherigen „digitalen Grüßen" habe ich Bezug auf sie genommen und das will ich auch jetzt tun.

Für den diesjährigen Ostersonntag ausgelost wurde (vor langer Zeit) ein Wort aus dem alttestamentlichen Prophetenbuch Jesaja:

Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jesaja 60, V. 2

Und passend dazu ausgesucht wurden dann Verse aus dem Markusevangelium:

Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen miteinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war. Mk 16, 2-4

Jesaja nennt Finsternis und Dunkel.
Na klar – damit assoziiere ich sofort - ohne großes Nachdenken - die aktuelle Pandemie Covid-19. Sie bedeckt schließlich unsere Welt und betrübt alle Nationen.
Corona ist lateinisch (bzw. italienisch) und bedeutet wörtlich „die Krone". Und das deshalb, weil diese Covid-Virus-Variante unter dem Mikroskop offenbar so ähnlich wie eine Krone aussieht. Herrscherinnen und Herrscher dieser Welt tragen traditionell Kronen. Wer beherrscht aktuell diese Welt!?

Der Virus und mit ihm zusammenhängend alle schon sichtbaren, aber auch alle noch kaum einschätzbaren Folgen versetzen (uns) in Sorge – auch wenn es uns hier im Nordwesten vergleichsweise sehr gut geht. Bei uns in der Gegend halten sich die Infiziertenzahlen (noch) stark in Grenzen. Gleichzeitig wissen wir aber, wenn wir die Nachrichten verfolgen, dass auch wir noch einen längeren Atem und Geduld brauchen.

Der Finsternis wurde Israel damals durch Jesaja die Herrlichkeit des Herrn entgegengesetzt. Den Dunkelheiten dieser Welt und Zeit wird ein Licht der Hoffnung entgegengesetzt.

In die gleiche Kerbe schlägt dann auch der ausgesuchte Textteil des Mk-Evangeliums.
Die Frauen am Grab fragen sich noch auf dem Weg: Wir kriegen wir den Stein weggewälzt? Wer löst uns das Problem? Wie geht es weiter? Was kommt noch auf uns zu? – Das sind Fragen und Gedanken, die wir sicher derzeit auch von uns kennen.

Wir wissen den weiteren Weg nicht; noch ist nicht ganz klar, wie die nächsten Etappen wietergehen, wann erste Lockerungen beginnen können. Aber die Nachrichten sind schon wieder „heller", da schimmert nach meinem Empfinden überall durchaus bereits Hoffnungsvolles durch. Der Stein der Sorgen scheint – langsam aber sicher – in Bewegung.
Das macht mir Mut.

So lese und höre ich die Losungen für den diesjährigen Ostertag.

Und dann passt dazu auch wiederum die ausgesuchte Liedstrophe für den Ostersonntag im Losungsbüchlein. Lorenz Lorenzen hat sie gedichtet:

Wach auf, mein Herz, die Nacht ist hin, die Sonn ist aufgegangen.
Ermuntre deinen Geist und Sinn, den Heiland zu umfangen, der heute durch des Todes Tür gebrochen aus dem Grab herfür der ganzen Welt zur Wonne.

In diesem Sinne, bleibt behütet und gesund!

Im Namen des Kirchenrates, Christoph Heikens, P.