Chronik

Die Evangelisch-altreformierten Gemeinden entstanden ab 1838 (Uelsen) in der Grafschaft Bentheim und ab 1854 (Campen) in Ostfriesland.

Die Ev. –altref. Gemeinde in Bunde wurde am 7. Mai 1858 gegründet. Pastor Geerd Kramer, gebürtig aus Bunderhee, zu der Zeit Diener am Wort in Veldhausen, leitete die Gründungsversammlung. Gründungsmitglieder waren 28 Personen aus verschiedenen Ortschaften des Rheiderlandes.

Grund der Abspaltung von der damaligen Staatskirche waren die liberalen Strömungen in der Theologie der reformierten Gemeinden, denen sich viele Glieder widersetzten und sich daher von den Gemeinden absonderten.

Schon im Jahre 1835 trafen sich die Unzufriedenen, um die reine Wortverkündigung an anderen Stellen als in der Staatskirche zu suchen. Im Jahre 1840 sahen sich einige genötigt, um der Ehre Gottes und ihrer Seelen Seligkeit willen, die Staatskirche zu verlassen. Man nannte sie bald Abgeschiedene, Separatisten oder nach dem niederländischen Pastor Hendrik de Cock (1801-1842), der diese Bewegung vorangetrieben hat, auch die" Kokschen". Sie traten dem Geist der Aufklärung entgegen und riefen zur Rückkehr zu den alten reformierten Bekenntnissen auf. Sie setzten sich u.a. für den Heidelberger Katechismus und den Gesang der Psalmen ein.

Der Widerstand gegen die liberale Theologie des 19. Jahrhunderts fand bereits am 13. Oktober 1834 in den Niederlanden in der Gemeinde Ulrum ihren Anfang. Hendrik de Cock war Pastor dieser Gemeinde und wurde zur Leitfigur. Seit 1838 fanden in Deutschland und in den Niederlanden Gemeindegründungen parallel beidseitig der Grenze statt.

Das „alt" in unserer Kirchenbezeichnung beinhaltet das Festhalten an die „alten" reformierten Bekenntnisse(Heidelberger Katechismus, Niederländisches Glaubensbekenntnis und die Dordrechter Artikel). Bereits im Jahre 1844 fanden in der näheren Umgebung von Bunde regelmäßige altreformierte Versammlungen in Privathäusern statt. Erwähnt sei hier u.a. der Name Frans Michels Penning, der Versammlungen im elterlichen Hause in Möhlenwarf abhielt. Er studierte von 1845 bis 1851 in den Niederlanden Theologie.

Die Spaltung war mit erheblichen Problemen und Repressionen verbunden. Es erfolgten Rede- und Versammlungsverbote, einzelne Gemeindeglieder wurden mit Geld- und Haftstrafen belegt.

In späteren Jahren feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste in einer mit Stroh gedeckten Scheune in Bunde am Leege Weg. Durch gemeinsame Anstrengungen wurde im Jahre 1859 in unmittelbarer Nähe die erste Kirche errichtet, die hölzerne Scheune hatte ausgedient. Der schon erwähnte F.M. Penning war der erste Pastor der jungen Gemeinde und wurde am 27. April 1862 durch Pastor Geerd Kramer in sein Amt eingeführt.

Im Dezember des Jahres 1869 zerstörte ein heftiger Sturm das Kirchengebäude. Im Jahre 1870 wurde die zweite Kirche nicht an gleicher Stelle (Leege Weg), sondern an der heutigen Weenerstraße errichtet. Dieses Gebäude entsprach nach ca. 95 Jahren nicht mehr den Anforderungen.

Seit 1965 steht der Gemeinde ein schönes und geräumiges kirchliches Zentrum zur Verfügung. Das Kirchengebäude trägt den Namen: „Eben-Ezer". (1. Samuel 7, 12)

Der Kirchturm wurde 1978 mit zwei Glocken ausgestattet. Es ist das erste Geläut der Kirchengemeinde überhaupt. 1980 wurde die alte Orgel durch die jetzige größere Orgel ersetzt.